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Das mittelalterliche Nürnberg

Auf den Spuren Albrecht Dürers

Das mittelfränkische Nürnberg ist mit knapp 495.000 Einwohnern nach München die zweitgrößte Stadt Bayerns und hat eine lange Geschichte. Auf der historischen Meile erleben Gäste Nürnbergs Vergangenheit besonders authentisch.

Als Reichsstadt im Mittelalter hatte Nürnberg politisch große Macht. Davon zeugen prächtige Bürgerhäuser, die meisten von ihnen aus dem Hochmittelalter. Sie schenken Nürnberg seine unvergleichliche Atmosphäre. Wahrzeichen der Stadt ist die Nürnberger Burg – ein Besuch der aus Kaiserburg und Burggrafenburg bestehenden Doppelburg ist Pflicht bei jeder Nürnbergreise. Am Rand der nördlichen Altstadt befindet sich die Kirche St. Sebald, im südlichen Teil die St. Lorenz Kirche, beides kulturhistorische Kleinode. Von der Maxbrücke aus haben Spaziergänger freie Sicht auf den "Henkersweg“ und von der Museumsbrücke offenbart sich das mittelalterliche Heilig-Geist-Spital (Bild oben). Eine Begleitbroschüre, die man hier als PDF herunterladen kann, beschreibt die wichtigsten Stationen der historischen Meile und ihre Geschichte.

Gruselig und schön zugleich – der Henkersteg

Henkersteg in Nürnberg

Der Henkersteg ist ein langer Holzsteg über die Pegnitz und ein Überbleibsel der einstigen Stadtmauer. Früher war dieser ruhige Ort ein umtriebiges Gewerbeviertel. Die Pegnitz wurde von zahlreichen Mühlen gesäumt. Zwischen den Handwerksbetrieben am Rande der Stadt wohnten fast 400 Jahre lang die Nürnberger Henker. 

Die alte Stadtmauer war durch die Stadterweiterung nutzlos geworden. Doch die Nürnberger fanden schnell eine neue Verwendung. Sie bauten die Wehrgänge über die Pegnitz zu Dienstwohnungen für ihre Henker um, die hier fast 400 Jahre lang lebten. Franz Schmidt ist Nürnbergs berühmtester Henker, denn er führte ein Diensttagebuch. Dieses ist Grundlage der Ausstellung, die man heute im „Henkerhaus“ besichtigen kann. Die Ausstellung gibt spannende Einblicke in Nürnbergs Rechtsgeschichte. Im späten Mittelalter diente das Gebäude zeitweise als Leprakrankenhaus. Leprakranke duften hier allerdings nur in der Karwoche behandelt werden. Das restliche Jahr über wurden die "Aussätzigen" vor die Tore der Stadt verbannt.

Albrecht-Dürer-Haus – Deutschlands berühmtester Maler wird hier lebendig

Was wäre die Stadt ohne Albrecht Dürer, einen der bedeutendsten Maler der Renaissance. Im Albrecht-Dürer-Haus bekommen Besucher heute einen faszinierenden Eindruck seines Schaffens und Alltags. Auf dem St. Johannis Friedhof wurde der große Meister begraben. Fast 20 Jahre lang war das 1420 erbaute Haus Wohn- und Arbeitsstätte des Malers, der hier von 1509 bis zu seinem Tod 1528 lebte. 1828 wurde das große Fachwerkhaus auch zum ersten deutschen Künstlermuseum. Es ist eines der wenigen Bürgerhäuser aus der Blütezeit Nürnbergs, die nicht im 2. Weltkrieg zerstört wurden.

Es ist in ganz Nordeuropa das einzige erhaltene Künstlerhaus aus dem 16. Jahrhundert. Die Wände atmen Geschichte. Beim Durchschreiten der Räume kann man sich ungefähr vorstellen, wie das Leben im mittelalterlichen Nürnberg aussah. Eine historische Kostümführung ist eine wunderbare Möglichkeit, diese Zeit lebendig werden zu lassen. Dann spielt eine Schauspielerin Dürers Ehefrau Agnes und führt Besucher durch die Räume. Die Wände zieren Kopien der berühmtesten Gemälde Albrecht Dürers und in der Werkstatt werden historische Drucktechniken erläutert. Dies ist auch für Kinder spannend und lehrreich.

Das Albrecht-Dürer-Haus kann dienstags bis sonntags ab 10 Uhr besichtigt werden.

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